Beringung

So viele Jungstörche wurden bis heute beringt

Die Beringung ist schmerzfrei

 

Der Ring wird mit einer abgerundeten Zange zugeklippt. Die Jungvögel stellen sich tot; sie fallen in eine Schreckstarre (Akinese, s. hierzu Wikipedia),  unsere Bilder zeigen das ganz deutlich. Die Schreckstarre passiert auch, wenn man einem Jungvogel im Gelände begegnet und ihm zu nahe kommt. Ein Altvogel dagegen fliegt fort. Er toleriert ein Nahekommen bis ca. 30 Meter. Vögel, die an Menschen gewöhnt sind, lassen dich viel näher kommen.

Einmalige Nummernkombination

 

Jeder Storch erhält eine einmalige Nummernkombination. Die Ringe geben Aufschluss über Zugverhalten, Horsttreue und mögliche Todesursachen der Tiere. Die abgelesenen oder durch Ringfunde ermittelten Daten werden an die für die Storchenbetreuer zuständigen Vogelwarten weitergegeben.

Beringunszentralen

 

Für die wissenschaftliche Vogelberingung in der Bundesrepublik Deutschland gibt es nur drei Beringungszentralen. In vielen Ländern gibt es gar keine.

  • Beringungszentrale Helgoland, Wilhelmshaven (ist für die Storchengemeinde zuständig)
  • Beringungszentrale Hiddensee, Mecklenburg-Vorpommern
  • Beringungszentrale Mettnau, Radolfzell am Bodensee, Baden-Württemberg

Fundmeldungen

Das rechte Bild zeigt eine Fundmeldung, so wie die Storchengemeinschaft sie ausfüllt und in Wilhelmshaven meldet. Es dauert gar nicht solange und wir erhalten einen Ringreport zurück.

Alu-Ringe bis 2001

 

Bis  2001 verwendete man Alu-Ringe, in die eine offizielle Kennung eingestanzt war. Die Alu-Ringe, die den Ständer des Tieres sehr fest umschließen, boten auch Verletzungsgefahren. Die Storchengemeinschaft Wiesbaden-Schierstein e.V. beteiligte sich finanziell an der Weiterentwicklung der Ringe, den ELSA-Ring.

ELSA-Ringe ab 2001

 

Seit 2001 werden die sogenannten „Elsa-Ringe“ aus schwarzem Kunststoff benutzt. ELSA steht für European Lazer Signed Attachment. Sie sind mit einem weißen Aufdruck gut ablesbar und schmiegen sich gefällig um das Storchenbein.

Fundmeldungen und eine Geschichte dazu

 

Anhand der Rückmeldungen lässt sich beispielsweise der interessante Lebenslauf eines Schiersteiner Storches verfolgen: 1978 wird der drei Jahre alte Storch in Groß-Rohrheim gekauft und zunächst als Bodenstorch in Schierstein gehalten. Am 12.03.1979 erhält er einen Ring mit einer nicht offiziellen Nummer (WI 6200) und kommt in den Freilass. 1979 brütet er auf Horst 2 in Schierstein. 1981 nimmt er Horst 8 als Brutplatz und reißt später aus. In der 43. Woche 1981 wird er von einem Mitarbeiter der Storchengemeinschaft in Neustadt an der Saale eingefangen und nach Wiesbaden zurückgebracht. Am 31.10.1981 erhält er die amtliche Kennnummer HEL 0657. Er brütet in den folgenden Jahren weiter in Schierstein.

Leider gibt es natürlich auch traurige Geschichten, die wir in unserem Blog erzählen.

Der Fund um den alten Schiersteiner Storch , 24 Jahre wurde er alt